Biografie von Oskar Kokoschka
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Biografie - Entartete Malerei
Oskar Kokoschka, ein bedeutender Vertreter des Wiener Expressionismus, wurde am 1. März 1886 in der kleinen Stadt Pöchlarn an der Donau in eine ganz besondere Familie hineingeboren. Seiner Großmutter und seiner Mutter wird eine ganz besondere Eigenschaft nachgesagt: die, sensibel zu sein. Die Mythologie, die sich um die Biografie des Künstlers rankt, besagt, dass eines Nachmittags, als seine Mutterder das Haus eines Freundes besuchte, hatte ein sehr starkes Gefühl, dass der kleine Oscar in Gefahr war, und eilte zu ihm, bevor er verletzt wurde.
Konkret lässt sich jedoch sagen, dass Kokoschka, der sich unwiderstehlich zu allen Formen der figurativen Kunst hingezogen fühlt, im Alter von vierzehn Jahren mit der Malerei beginnt. Leider geht es der Familie jedoch nicht so gut, dass seine Zukunft am seidenen Faden hängt. Aufgrund ernsthafter finanzieller Schwierigkeiten lässt sich die Familie daher in Wien nieder, wo der kleine Oskar die Volksschule besucht.So konnte er sich dank eines Stipendiums an der Kunstgewerbeschule einschreiben. In dieser Phase beschäftigte er sich hauptsächlich mit primitiver, afrikanischer und fernöstlicher Kunst, insbesondere mit der dekorativen Kunst der japanischen Kultur.
Schon bald arbeitete er mit der Wiener Werkstätte zusammen und entwarf Postkarten, Illustrationen und Buchumschläge. 1908 veröffentlichte er sein erstes Gedicht "Die träumenden Knaben", ein raffiniertes Kinderbuch mit einer Reihe von Stichen, die Klimt, seinem großen Vorbild, gewidmet waren (nicht zufällig beziehen sich Kokoschkas erste Feder- oder Bleistiftzeichnungen in gewisser Weise auf die grafische Tradition Klimts). Im selbenEntscheidend war in dieser Zeit seine Freundschaft mit Adolf Loos, die ihm zahlreiche Porträtaufträge in Wien und der Schweiz einbrachte.
1910 begann er eine enge Zusammenarbeit mit der Berliner Avantgarde-Zeitschrift "Der Sturm". Im selben Jahr nahm Kokoschka an einer Gruppenausstellung in der Galerie von Paul Cassirer teil. Nach seinem Aufenthalt in Berlin kehrte er nach Wien zurück, wo er seine Lehrtätigkeit wieder aufnahm. Hier begann er eine berühmte und gequälte Beziehung zu Alma Mahler, die heute als die größte Muse des 20.Die vielversprechende Musikerin wurde berühmt für ihre Beziehungen zu außergewöhnlichen Männern wie Klimt, Mahler selbst und, nach Kokoschka selbst, dem Architekten Walter Gropius und dem Schriftsteller Franz Werfel.
Bei Kriegsausbruch meldet sich Oskar Kokoschka als Freiwilliger zur Kavallerie, wird schwer am Kopf verwundet und in ein Wiener Krankenhaus eingeliefert. 1916 reist er nach seiner Entlassung nach Berlin, wo in der Galerie Der Sturm eine große Ausstellung seiner Werke stattfindet, und nach Dresden, wo er einen neuen Freundeskreis, darunter Schriftsteller und Schauspieler, findet.1917 nahm er zusammen mit Max Ernst und Kandinsky an der Dada-Ausstellung in Zürich teil. Die Dresdner Zeit war sehr produktiv: Kokoschka malte eine große Anzahl von Bildern und viele Aquarelle.
Siehe auch: Biografie von Federico Garcia LorcaZwischen 1923 und 1933 unternimmt er zahlreiche Reisen, die ihn durch Europa, Nordafrika und den Nahen Osten führen. In dieser Zeit überwiegen Landschaften in seinem Werk, aber auch bemerkenswerte Figurenkompositionen und Porträts entstehen. 1934 lässt er sich in Prag nieder; hier malt er zahlreiche Stadtansichten mit bemerkenswerter Tiefenwirkung. Im folgenden Jahr entsteht dasEr porträtierte den Präsidenten der Republik, den Philosophen Masaryk, und lernte seine spätere Frau Olda Palkovska kennen. 1937 fand schließlich eine große Ausstellung seiner Werke in Wien statt, aber der Zweite Weltkrieg stand vor der Tür, ebenso wie die Brutalität der Nazis, die sogar in seinem eigenen Land aktiv waren. Kokoschka wurde von den Nazis als "entarteter Künstler" betrachtet, weil er sich nicht an dieAufgrund der von ihnen auferlegten Ästhetik suchte er 1938 Zuflucht in Großbritannien, wo er 1947 die Staatsbürgerschaft erwarb, während in seiner Heimat seine Bilder aus Museen und Sammlungen entfernt wurden.
Siehe auch: Biografie von Mark SpitzNach dem Krieg ließ er sich in der Schweiz am Genfer See nieder, wo er weiterhin an der Internationalen Sommerakademie in Straßburg unterrichtete und eine intensive politische und kulturelle Öffentlichkeitsarbeit leistete.
1962 findet in der Tate Gallery in London eine große Retrospektive statt. 1967 und 1968 entstehen Werke gegen die Diktatur der Generäle in Griechenland und gegen die russische Besatzung der Tschechoslowakei. In seinem letzten Lebensjahrzehnt arbeitet der Künstler weiter intensiv. 1973 wird in seinem Geburtshaus in Pöchlarn das Oskar Kokoschka Archiv eröffnet. Der Künstler stirbt am 22. Dezember 1973.Februar 1980 im Alter von 94 Jahren in einem Krankenhaus in Montreux, in seiner geliebten Schweiz.