Biografie von Vittorio Gassman
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Biographie - Die Klasse der Jägerin
Der unvergessliche italienische Theater- und Filmschauspieler Vittorio Gassman wurde am 1. September 1922 als Sohn eines deutschen Bauingenieurs und einer Luisa Ambron aus Pisa in Genua geboren. Nachdem er sein Jurastudium unterbrochen hatte, um sich an der Akademie für dramatische Künste einzuschreiben, gab er in der Spielzeit 1941-42 sein Bühnendebüt, noch nicht graduiert, in Niccodemis "La nemica" (1943) gegenüberEr fällt sofort durch seine außergewöhnliche Bühnenpräsenz und sein Temperament auf, Eigenschaften, die ihm mit der Zeit den Spitznamen "Mattatore" einbringen werden.
Siehe auch: Giulia Caminito, Biographie: Lebenslauf, Bücher und GeschichteIn der Folgezeit etablierte er sich als einer der meistgeschätzten jungen Schauspieler der italienischen Theaterszene und arbeitete u.a. mit Guido Salvini, Luigi Squarzina und einem heiligen Ungeheuer wie Luchino Visconti (der damals schon "Visconti" war, d.h. ein Name, der von allen gefeiert wurde), bis er (ab der Spielzeit 1954-55) alleiniger Regisseur seiner eigenen Truppe wurde: Das Repertoire dieservon Williams' "A Streetcar Named Desire" bis zu Alfieris "Oreste", von zwei Shakespeare-Klassikern wie "Hamlet" und "Othello" bis zu "Kean, Genie und Widerspenstigkeit" von Dumas' Vater, über Alessandro Manzonis "Adelchi". Erwähnenswert ist seine großartige Bühnenfassung von Pier Paolo Pasolinis Stück "Affabulazione" (1977), die auch für die Karriere seines SohnesAlexander.
Erwähnenswert sind auch seine Aktivitäten im Fernsehen: der außerordentliche Erfolg der Unterhaltungssendung "Il mattatore" unter der Regie von Daniele D'Anza im Jahr 1959 und die gelungenen Adaptionen einiger seiner großen Theatererfolge für den Bildschirm.
Siehe auch: Edoardo Raspelli, BiographieAb 1946 begann seine erfolgreiche Karriere beim Film, dem er sich im Laufe der Zeit immer häufiger widmete: Erwähnenswert sind Mario Monicellis "I soliti ignoti" (1958) und "La grande guerra" (1959), Dino Risisis "Il sorpasso" (1962) und "I mostri" (1963), Monicellis "L'armata Brancaleone" (1966), ebenfalls von Monicelli, "L'alibi" (1969), bei dem er auch als Co-Regisseur fungierte, "In nomedes italienischen Volkes" (1971) und "Profumo di donna" (1974) von Dino Risi, "C eravamo tanto amati" (1974) und "La terrazza" (1980) von Ettore Scola, "Anima persa" (1977) und "Caro papà" (1979) wiederum mit Risi, die Mitwirkung in "Un matrimonio" (1978) und "Quintet" (1978) von Robert Altman, und schließlich "La famiglia" (1987) von Ettore Scola, "Lo zio indegno" (1989) von Franco Brusati, "Tolgo il disturbo"(1990) von Dino Risi.
Von Natur aus histrionisch, aber auch hochsensibel, gestand der Schauspieler, dass er trotz seiner außerordentlichen Erfolge (auch bei Frauen) mehrmals in seinem Leben unter abgrundtiefen Depressionen litt, von denen eine besonders schwer war und von der er sich durch einen Unfall erholte, nachdem er eine weitere Medikamententablette geschluckt hatte (die in diesem Fall allerdings Wirkung zeigte). Das Problem war so groß, dass um dieseIn letzter Zeit hatte er sich der religiösen Erfahrung sehr angenähert, wenn auch mit seiner typischen gequälten und zweifelnden Haltung.
Der "Mattatore" verstarb am 28. Juni 2000 im Alter von 78 Jahren in seinem Haus in Rom an einem Herzinfarkt.